Fräulein Noll Vintage-Modeschmuck

Kleine Geschichte des Modeschmucks in der neueren Zeit

Seitdem Coco Chanel Anfang des 20. Jahrhunderts den Modeschmuck salonfähig machte gemäß ihrem Credo

 „Schmuck soll Frauen nicht die Aura von Reichtum verleihen, sondern sie schön machen”

beschäftigten sich Schmuckdesigner nicht mehr nur mit edlen Metallen und Steinen, sondern mit den unterschiedlichsten Werkstoffen, etwa den gerade erst entwickelten Kunststoffen. Vor allem der amerikanische Modeschmuck des letzten Jahrhunderts präsentiert sich in einer schier unendlichen Fülle an Formen, Materialien und Stilen. Er wurde von versierten Goldschmieden entworfen und produziert, wie z. Bsp. von Marcel Boucher, der bei Cartier in Paris in die Lehre ging.      

 

Modeschmuck ist in der Herstellung wegen der billigen „Rohstoffe” viel günstiger als Echtschmuck, und so waren und sind der Kreativität der Designer kaum Grenzen gesetzt – die unglaubliche Vielfalt und Originalität der Stücke zeugt davon. Und endlich konnten es sich die Frauen leisten, zu jedem Outfit den passenden Schmuck zu tragen, unabhängig von ihrem Einkommen. Auch der Aufstieg Hollywoods zu der Filmmetropole und der Hunger der Filmausstatter nach glanzvollem, originellem Schmuck räumte endgültig mit dem Vorurteil von Strass und Emaille als billigem Tand auf. Die Blütezeit des amerikanischen Vintage-Modeschmucks war etwa von 1930 bis 1970.  

 

Die Zentren der Schmuckherstellung befanden sich in den USA in Providence, Rhode Island, und in Europa in Österreich (Tirol) sowie im böhmischen Gablonz. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen sich viele Gablonzer Schmuckhersteller in Kaufbeuren nieder, dem sogenannten Neugablonz.   

 

Bereits seit Beginn des letzten Jahrhunderts wurden fast sämtliche Kunstglassteine und auch viele andere Materialien zur Modeschmuckherstellung in Deutschland gefertigt und in die USA exportiert. Dort war der weitaus größere Markt. Konsequenterweise findet man nun in den USA eher Original-Ersatzsteine für alten Schmuck als im ursprünglichen Herstellungsland.  

 

Die wohl renommierteste deutsche Firma im Bereich Modeschmuck war Henkel und Grossé in Pforzheim. In den 50er Jahren erhielt sie von Dior eine der begehrten Lizenzen zur Schmuckherstellung. Später kaufte der Dior-Konzern die Firma auf.

 

 

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